Blick auf Rostock in schwarz-weiß. Man sieht die Kirchturmspitze und eine kleine Skyline auf der anderen Seite, zwischen Betrachter und der Skyline ist Wasser. Photo: Constanze Zieger, Pixabay

35 Jahre Mauerfall: Reya, Mauerfall in Rostock

Mein persönliches Erlebnis vom Mauerfall

Ich war 15 Jahre alt und lebte in Rostock, weit weg vom Geschehen in Berlin. Der Mauerfall spielte in meinem Alltag damals kaum eine Rolle – er schien so fern und abstrakt. In unserer Schule bemerkte ich vor allem, dass plötzlich viele Mitschüler fehlten. Sie waren in den Westen gefahren, was für uns alle vorher völlig unvorstellbar war. Es war faszinierend zu sehen, wie auf einmal so viele Menschen diese neue Möglichkeit nutzten.

Für mich persönlich war das Ganze spannend, auch wenn ich das volle Ausmaß dessen, was damals geschah, erst viel später verstand. Damals freute ich mich vor allem darauf, dass man bald in den Geschäften auch West-Produkte kaufen konnte. Die Idee, einfach in den Westen reisen zu können, schien unwirklich – das war bis vor kurzem noch völlig undenkbar.

Mit den Jahren wurde mir dann immer bewusster, welche riesige Chance dieser historische Moment wirklich bedeutete – die Freiheit, neue Dinge zu erleben und eigene Entscheidungen zu treffen. Heute bin ich zutiefst dankbar, dass der Mauerfall geschah. Er hat nicht nur mein Leben, sondern das Leben vieler Menschen in der ehemaligen DDR und ganz Deutschland für immer verändert. Er brachte uns Möglichkeiten und Freiheiten, die wir uns früher nicht einmal vorstellen konnten.

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