Zwei Frauenhände halten ein buntes Regenbogenschild, auf dem Love is love geschrieben steht. Im Hintergrund ist ein grüner Wald zu sehen. Photo: Pavel Danilyuk, Pexels

Queeres Wien: Vielfalt, Geschichte und Pride-Feeling in der Regenbogenhauptstadt

Vienna Pride

Die Regenbogenparade am 14. Juni, bei der die prachtvolle Wiener Ringstraße zur Bühne für Liebe, Vielfalt und Akzeptanz wird, ist der Höhepunkt des Pride Months. Wien ist aber nicht nur im Juni queer. Die Stadt bietet dir das ganze Jahr über eine lebendige, bunte und stolze LGBTIQ+-Szene – von legendären Drag-Shows bis hin zu historischen Orten queerer Geschichte. Und spätestens seit dem ESC-Sieg von Johannes „JJ“ Pietsch mit seinem emotionalen Song „Wasted Love“ ist klar: Wien ist zurück auf der europäischen Queer-Landkarte – und zwar mit Glitzer, Gefühl und jeder Menge Empowerment!

  1. Queere Geschichte Wiens
  2. Pride Month 2025 in Wien
  3. Bedeutung "Pride"
  4. Queere Hotspots in Wien
  5. ESC: Conchita Wurst & JJ Pietsch

1. Queere Geschichte Wiens – zwischen Verfolgung und Vielfalt

Wien blickt auf eine lange, bewegte queere Geschichte zurück. Schon im 19. Jahrhundert gab es im künstlerischen Milieu ein gewisses Maß an queerer Sichtbarkeit – man denke an Persönlichkeiten wie Prinzessin Sisi, deren Freundschaften mit Frauen bis heute Stoff für Spekulationen liefern, oder an Gustav Klimt, dessen Kreis viele queere Künstler:innen umfasste.

Die Türkis Rosa Lila Villa, gegründet 1982, ist bis heute ein Symbol queeren Widerstands und Engagements. Hier findest du auch das bereits erwähnte Villa Vida Café.

Mit der Regenbogenparade, die seit 1996 auf der Ringstraße stattfindet, wurde ein starkes Zeichen gesetzt: Sichtbarkeit, wo einst Kaiser:innen flanierten. Heute ist Wien eine der fortschrittlichsten Städte Europas in Sachen LGBTIQ+-Rechte – und feiert das mit Stolz.

Mit beiden Händen und Daumen und Zeigefinger wird das Herz-Symbol geformt. Das Bild ist in Regenbogenfarben getaucht. Photo: McCutcheon, Pexels

2. Pride Month 2025 in Wien – mehr als nur eine Parade

Wenn du im Juni 2025 nach Wien kommst, erlebst du eine Stadt im Zeichen des Regenbogens. Der gesamte Monat steht im Zeichen von Sichtbarkeit, Solidarität und Stolz – mit einem vielfältigen Programm, das weit über die legendäre Regenbogenparade hinausgeht.

Was dich erwartet:

🌈 Vienna Pride (31. Mai – 15. Juni 2025)
Zwei Wochen voller Veranstaltungen – organisiert vom Verein HOSI Wien – machen die Stadt zur Pride-Hochburg. Das Programm umfasst:

  • Pride Village am Rathausplatz (11.–14. Juni): Mit Infoständen, Bühnenprogramm, Foodtrucks, Konzerten und Talks – kostenlos und mitten in der Stadt.
  • Pride Run Vienna (13. Juni): Der sportliche Pride-Lauf für alle, bei dem es nicht um Zeiten, sondern um Teilhabe geht.
  • Queere Filmvorführungen, Lesungen & Workshops in Kooperation mit lokalen Kinos, Kulturzentren und Museen.
  • Community-Veranstaltungen wie Drag Brunches, Queer Pub Quizzes und Netzwerk-Events.

🌈 Regenbogenparade (14. Juni 2025)
Der krönende Abschluss: Tausende ziehen tanzend und demonstrierend die Wiener Ringstraße entlang. Zahlreiche Trucks, Musik, Redebeiträge und ganz viel positive Energie machen die Parade zu einem einzigartigen Erlebnis.

🌈 Rainbow Shopping, Specials & mehr
Viele Wiener Geschäfte, Hotels und Museen bieten im Pride Month Special Deals und Aktionen.

💡 Tipp: Checke regelmäßig die Website von Vienna Pride für das aktuelle Programm und kurzfristige Event-Highlights.

Blick auf den Rathausplatz in Wien mit dem Wiener Rathaus im Hintergrund. Auf dem Platz stehen verschiedene spitze weiße Zelte. Der Platz ist komplett mit Menschen gefüllt. Überall sieht man Regenbogenflaggen. Photo: Stephan Magloire
Pride Village

3. Was bedeutet eigentlich „Pride“?

Der Begriff „Pride“ (engl. für „Stolz“) steht für das Selbstbewusstsein und die Sichtbarkeit der LGBTIQ+-Community. Er wurde bewusst als Gegenentwurf zur gesellschaftlich vermittelten Scham gewählt, die queeren Menschen lange auferlegt wurde.

Der Ursprung: Geprägt wurde der Begriff nach den Stonewall-Aufständen 1969 in New York. Der erste „Christopher Street Liberation Day“ 1970 wurde zum Vorläufer heutiger Pride-Paraden weltweit.

Bedeutung heute: Pride ist mehr als Party – es ist Protest, Erinnerung und Empowerment. Es geht um das Recht, offen zu leben und geliebt zu werden, wie man ist. In Wien wird das bei der Regenbogenparade besonders deutlich: Sie geht entgegen der Fahrtrichtung über die Ringstraße – ein symbolischer Akt des Widerstands und der Veränderung.

Eine Faust wird in die Höhe gestreckt. Am Handgelenkt ist eine Pride-Flagge gewickelt. Im Hintergrund ist eine weiße Häuserwand mit Fenstern zu sehen. Photo: Rdne, Pexels
Pride

4. Queere Hotspots in Wien

Wenn du Wien erkundest, solltest du diese queeren Locations nicht verpassen:

  • Villa Vida Café (Linke Wienzeile 102, 1060 Wien): Das queere Café im Türkis Rosa Lila Villa ist mehr als nur ein Treffpunkt – es ist ein Safe Space, ein Kulturort und eine Institution in der Wiener LGBTIQ+-Community.
  • Why Not Club (Tiefer Graben 22, 1010 Wien): Der Klassiker unter den Wiener Gay-Clubs. Seit Jahrzehnten eine feste Größe im Nachtleben – perfekt zum Tanzen, Flirten und Feiern.
  • Kisss Bar (Luftbadgasse 19, 1060 Wien): Gemütlich, charmant und offen für alle – ein idealer Ort für einen entspannten Drink.
  • Felixx Bar (Gumpendorfer Straße 5, 1060 Wien): Stylische Bar mit großem LGBTIQ+-Publikum, regelmäßig mit Drag-Shows und DJ-Nächten.

Wenn du dabei nicht nur die Stadt bequem erkunden willst, sondern auch von exklusiven Rabatten bei queeren Partner:innen profitieren möchtest, empfehlen wir dir unser Schwesterticket den QueerCityPass Wien! Neben der freien Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erhältst du bei zahlreichen LGBTIQ+-freundlichen Locations Ermäßigungen, etwa in Bars, Cafés, Shops oder Museen. Eine komplette Übersicht aller QueerCityPass Wien Rabatt-Partner findest du hier.

Eine Frau steht in einem hautfarbenen Body, der beschriftet ist, und einer Regenbogenflagge um die Schulter in einem Local. Ihr Gesicht ist zur Hälfte geschminkt. Im Hintergrund sind eine Couch, Spiegel und Bilder an der Wand zu sehen. Photo: Shkraba Anthony, Pexels

5. ESC-Geschichte aus Wien – Von Conchita Wurst zu JJ Pietsch

Mit seinem Song „Wasted Love“ hat Johannes „JJ“ Pietsch Österreich beim Eurovision Song Contest 2025 den Sieg gebracht – und das mit einer kraftvollen Ballade über queere Liebe, Herzschmerz und Heilung. Der queere Sänger und Countertenor aus Wien hat mit seiner Performance Millionen berührt – und seine Heimatstadt noch ein bisschen queerer gemacht.

Doch JJ Pietsch steht nicht allein: Wien hat bereits ESC-Geschichte geschrieben – mit niemand Geringerem als Conchita Wurst. Conchita gewann 2014 mit „Rise Like a Phoenix“ den Eurovision Song Contest in Kopenhagen – und wurde damit über Nacht zu einer internationalen Ikone der LGBTIQ+-Community. Conchitas Botschaft von Toleranz, Vielfalt und Selbstbestimmung war weit mehr als nur eine Show – sie war ein kultureller Meilenstein.

Seitdem ist Conchita nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Sprachrohr für queere Rechte aktiv – in Österreich, Europa und darüber hinaus. Sie lebt in Wien und prägt die Stadt bis heute als Symbol für eine offene und stolze queere Kultur.

Gewinner des Eurovision Song Contest JJ Pietsch steht auf der Bühne uns singt seinen Siegersong. Im Hintergrund sind Pyrotechnik und eine bunte Lichtershow zu sehen. Photo: eurovision.tv/EBU, Sarah Louise Bennett
JJ Pietsch beim Eurovision Song Contest 2025
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