Berlinale

Jedes Jahr im Februar verwandelt sich Berlin in das Zentrum der internationalen Filmwelt. Die Berlinale, eines der renommiertesten Filmfestivals weltweit, lockt Stars, Cineasten und Brancheninsider gleichermaßen in die Hauptstadt. Doch was macht dieses Festival so besonders? Ein Blick auf die Geschichte, aktuelle Highlights und die kleinen Skandale, die die Berlinale immer wieder begleiten.

  1. Eine bewegende Geschichte
  2. 2025 - was erwartet uns?
  3. Skandale und Aufreger
  4. Wie kommt man an Berliner-Tickets?
  5. Was kosten Berlinale Tickets?
  6. Wo findet die Berlinale statt?

1. Eine bewegte Geschichte

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin wurden 1951 ins Leben gerufen und haben sich seitdem neben Cannes und Venedig als eines der bedeutendsten Filmfestivals etabliert. Gegründet in der Nachkriegszeit, sollte das Festival Berlin als kulturelles Schaufenster des Westens präsentieren. Seitdem haben hier Filmlegenden wie Alfred Hitchcock, Sophia Loren oder auch Quentin Tarantino ihre Werke vorgestellt.

Besonders prägend war der Mauerfall: 1990 wurde die Berlinale wieder vereint, und seitdem wächst das Festival stetig weiter – sowohl in der Bedeutung als auch in der Vielfalt seines Programms.

Eine zentrale Figur in der Geschichte der Berlinale war mit Sicherheit Dieter Kosslik, der von 2001 bis 2019 als Festivaldirektor die Veranstaltung leitete. Unter seiner Ägide gewann die Berlinale international weiter an Prestige, wurde politischer und diverser. Er führte neue Sektionen ein, stärkte den Fokus auf Arthouse-Produktionen und förderte gezielt Nachwuchstalente. Seine charmante, aber auch polarisierende Art machte ihn zu einer Kultfigur in der Festivalgeschichte. Er war "Mister Berlinale". Kein roter Teppich ohne Dieter Kosslick: bei Wind und Wetter, mit rotem Schal, Hut und guter Laune.

2. Berlinale 2025: Was erwartet uns?

Jedes Jahr bietet das Festival eine Mischung aus internationalen Blockbustern, innovativem Arthouse-Kino und gesellschaftlich relevanten Dokumentationen. Die Sektionen reichen vom Wettbewerb, in dem um den Goldenen und die Silbernen Bären gekämpft wird, über die Panorama-Reihe mit mutigen Indie-Produktionen bis hin zur Berlinale Special Gala, die oft prominente Gäste anzieht. Auch für Nachwuchstalente bietet das Festival mit Berlinale Talents eine Plattform, auf der junge Filmemacher, Drehbuchautoren und Produzenten aus aller Welt zusammenkommen.

Am Abend der Preisverleihung: Roter Teppich, Glasfassade und Starportraits im Hintergrund. Photo: Berlinale
Berlinale Palast

Die 75. Internationalen Filmfestspiele Berlin finden vom 13. bis 23. Februar 2025 statt. Eröffnet wird das Festival mit der Weltpremiere von Tom Tykwers Drama „Das Licht“. Im Wettbewerb konkurrieren 19 Filme um die begehrten Goldenen und Silbernen Bären. Zu den herausragenden Beiträgen zählen:

„Blue Moon“: Ein Biopic von Richard Linklater mit Ethan Hawke und Margaret Qualley in den Hauptrollen.
„Dreams“: Ein mexikanisches Liebesdrama von Michel Franco mit Jessica Chastain.

Weitere bemerkenswerte Beiträge stammen von Regisseuren wie Radu Jude, Lucile Hadžihalilović und Gabriel Mascaro.

In der Sektion Berlinale Special werden insgesamt 21 Filme aus 16 Ländern präsentiert, darunter vier Dokumentarfilme, 16 Spielfilme und eine Serie. 15 dieser Beiträge sind Weltpremieren. Ein besonderes Highlight ist die Vorführung von Peter Wollens „Friendship’s Death“ zu Ehren von Tilda Swinton, die in diesem Jahr den Ehren-Goldenen Bären für ihr Lebenswerk erhält.

Die Berlinale Shorts feiern mit 20 Filmen ihre Premieren. Das Programm vereint klassisches Erzählen mit surrealen Werken, zeigt verschiedene Animationsstile und präsentiert experimentelle Dokumentarformen.

Die Retrospektive der Berlinale 2025 widmet sich dem deutschen Kino der 1970er Jahre und zeigt unter anderem Filme wie „Blutiger Freitag“ (1972) von Rolf Olsen und „Mädchen mit Gewalt“ (1970) von Roger Fritz.

Die vollständige Programmübersicht mit allen Spielzeiten und -orten wird am 4. Februar 2025 veröffentlicht.

3. Skandale und Aufreger

Kein großes Filmfestival ohne Aufsehen! Die Berlinale hatte im Laufe der Jahre einige denkwürdige Skandale:

  • 1986 wurde der umstrittene Film „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders fast nicht gezeigt, da es interne Streitigkeiten um die Festivalleitung gab.
  • 2006 sorgte der Wettbewerbsbeitrag „Shortbus“ von John Cameron Mitchell für Wirbel, weil er ungeschönte Sexszenen zeigte.
  • 2018 wurde der Goldene Bär an den umstrittenen Film „Touch Me Not“ von Adina Pintilie verliehen, der mit seiner experimentellen Erzählweise viele Zuschauermeinungen spaltete.
Berlinale Button auf dem  "Movies unite, hate divides" steht. Er liegt auf einer Handtasche. Photo: Berlinale
Movies unite

4. Wie kommt man an Berlinale-Tickets?

Die Nachfrage ist jedes Jahr enorm. Wer dabei sein will, sollte diese Tipps beachten:

  • Online-Verkauf: Tickets sind online und immer 3 Tage im Voraus jeweils ab 10:00 Uhr (also z.B. am Montag für den Donnerstag) zu erwerben und können, nach Verfügbarkeit, bis zum Beginn der Vorstellung gebucht werden – oft sind die begehrten Vorstellungen in Minuten ausverkauft, schnell sein lohnt sich.
  • Vorverkaufsstellen: Neben dem Online-Verkauf gibt es in Berlin verschiedene Vorverkaufsstellen (z.B. Theaterkassen), an denen Karten erworben werden können. Pro Person und Vorstellung können maximal 2 Tickets gekauft werden. Für Vorstellungen der Kategorie Generation können bis zu 5 Tickets gekauft werden.
  • Last-Minute-Tickets: Wer flexibel ist, kann sich eine Stunde vor Beginn an den Kinokassen nach Restkarten erkundigen. Es lohnt sich auch online immer wieder kurz vorher zu schauen, da oft Restkartenkontingente freigeschaltet werden.

5. Was kosten Berlinale-Tickets?

Hast du das große Glück und bekommst Tickets für die Berlinale, dann solltest du dich auf diese Preise gefasst machen:

  • Normalpreise:
    Tickets für die Berlinale kosten, je nach Spielstätte, zwischen 15 und 20 Euro.
  • Preise für Kinderfilme:
    Tickets für das Kinder- und Jugendprogramm Generation sind für 9 Euro (ermäßigt 6 Euro) zu haben.
  • Publikumstag (23. Februar):
    An einem Tag ist Berlinale Publikumstag. Alle Vorstellungen können für 11 Euro, ermäßigt 8 Euro besucht werden. Ausgenommen sind Filme aus dem Programm Generation, welche für 9 Euro (ermäßigt 6 Euro) gezeigt werden.
  • Ermäßigungen:
    Schüler:innen, Studierende, Menschen mit Behinderung, Arbeitslose, Bürgergeld-Empfänger:innen, Inhaber:innen des Berlin-Tickets und Teilnehmer:innen am Bundesfreiwilligendienst erhalten eine Ermäßigung (nach Verfügbarkeit). Entsprechende Nachweise müssen beim Einlass vorgelegt werden.
Blick in den vollbesetzten Kinosaal im Delphi-Filmpalast. Kronleuchter an der Decke, warmes Licht. Photo: Berlinale
Delphi Filmpalast

6. Wo findet die Berlinale statt?

Die Berlinale ist in der ganzen Stadt präsent, doch einige Spielstätten sind besonders wichtig:

  • Berlinale Palast (Potsdamer Platz) – Hauptspielort mit rotem Teppich für Premieren
  • Zoo Palast – Traditionskino mit nostalgischem Charme
  • Kino International – eines der berühmtesten Kinodenkmäler der Welt und wichtiger Schauplatz für Arthouse-Filme (seit 2024 für wegen Sanierung geschlossen)
  • Cubix am Alexanderplatz – Moderne Location mitten in Berlin für verschiedene Sektionen
  • Haus der Berliner Festspiele – Oft für Wettbewerbsfilme genutzt

Fazit: Berlinale – mehr als nur ein Filmfestival

Die Berlinale ist nicht nur ein Schaulaufen der Stars, sondern auch ein Festival für Filmbegeisterte, die neue Perspektiven entdecken wollen. Ob große Hollywood-Produktionen, kleine Indie-Perlen oder politische Dokumentationen – langweilig wird es hier nie. Also: Schnell das Programm checken, Tickets sichern und eintauchen in die Magie der Berlinale!

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