Wiener Zentralfriedhof, Blick auf die Kirche, breite Straße Photo: Olaf Luft

4 Tage in Wien – das Familienexperiment (Teil 1/2)

Zugegeben die Erinnerungen sind nicht mehr ganz frisch – aber dafür kann ich nichts. Das letzte Ostern, an dem ich mit meiner Familie „frei“ reisen konnte war 2019. „C…“ (ich mag es nicht nennen) ist aber schuld.

Ich bin Olaf und aus dem EasyCityPass Team. 4 volle Tage Wien und jeden Tag besuche ich einen unserer Partner – undercover und aus Neugier, wie es wohl die Familie empfindet.

Dies ist Teil 1 einer 2-teiligen Serie.

Tag 1 - Musikkultur

Die Kids wissen es logischerweise schon immer, Mama ist Musiklehrerin. Wenn man gleich zu Beginn ihr Herz höherschlagen lässt, wird der Urlaub ein Kinderspiel. Ein Musiklehrerin in Wien glücklich zu stimmen, ist einfach – nur die Wahl schwierig: Strauß, Beethoven, Haydn, Falco --- unsere Wahl fiel auf Mozart.

Sein Wohnhaus, das heute ein schnuckliges Museum ist, liegt gleich hinterm Stephansdom vis a vis zum Eingang in die Blutgasse, herrlicher Name. Die Blutgasse lohnt sich auch, tolle Hinterhöfe und eine kleine, feine Bar mit gutem Wein.

Passend zu Blutgasse ist um die Ecke in der Domgasse auch dieser wunderbar, skuriel- grusselige Maskenladen. Ein Besuch darin – nach dem Museum – empfehle ich ausdrücklich als Motivationshilfe.

Stichwort Domgasse – hier ist es, das Mozarthaus.

Mozarthaus Vienna Flyer Photo: Stefanie Jost
Mozarthaus Vienna

Für die historische Größe des Künstlers sieht es eigentlich von außen bescheiden aus. Wahrscheinlich war es das aber zu seiner Zeit nicht. Wenn man den Zeugnissen der Zeit glauben darf, lebte Mozart hier aber nicht in „saus und braus“.

Das schöne an diesem Haus ist, dass man nicht nur über das Schaffen sehr detailliert informiert wird, sondern ganz nebenher auch etwas über das bürgerliche Leben dieser Zeit erfährt oder zumindest erahnen kann.

Gefallen hat uns die bunte Mischung der Besucher – es war ein Schmelztiegel der Kulturen und Altersgruppen – herrlich.

Das Museum ist eine wirkliche Empfehlung für den Besuch mit Kindern und Jugendlichen. Es ist informativ, durchaus spannend, es liegt zentral (keine weiten Wege und langen Diskussionen um das warum 😉) und – das ist wichtig – nicht zu groß und somit im zeitlichen Rahmen der kulturellen Belastbarkeit des Nachwuchses, zumindest unseres.

Wir als Familie hatten im Übrigen ein ganz besonderes AHA-Erlebnis. Mitten im Besuch blieben unsere Kinder vor einer Vitrine länger als üblich stehen und diskutierten eifrig. Stand doch da ein „uraltes“ Modell eines Bühnenbildes das sie kannten. Mozarts Zauberflöte wurde durch die Berliner Staatsoper 2018 im Bühnenbild der Premierenfassung aus Wien von 1791 gezeigt und das war zufällig die Weihnachtsaufführung, die wir als Familie gemeinsam sahen. Das fanden nicht nur wir Eltern Klasse, augenscheinlich auch unser Nachwuchs.

Kurz: Das Mozarthaus können wir empfehlen.

Tag 2 - mondäne Gräber, schöne Parks und berühmte Menschen

Wir wohnen – wie immer in Wien – im 7. Bezirk, nähe der Neubaugasse. Hier im 7. Findest Du faktisch zu jeder Zeit nette Lokale und coole Läden. Aber heute am 2. Tag ging es für uns in den 11. Bezirk mit der Kombi U-Bahn und Tram zum Zentralfriedhof. Er ist einer der Größten Europas und einer der Schönsten. Dieser Friedhof hat neben Pere Lachaise in Paris und der Westminster Abbey in London wohl die größte Promidichte der Welt. Wien selber bezeichnet ihn als Erholungsstätte und Ort der Besinnung. Es ist der einzige Friedhof den ich kenne, der eine eigene Buslinie hat.

Meine Familie und ich, wir hatten noch einen weiteren Grund raus in den 11. Bezirk zu fahren. Freunde aus Berlin betreiben hier ihre Stallungen für ihr Fiakergeschäft. Natürlich wissen wir, dass das heutzutage nicht unumstritten ist. Vor Ort konnten wir uns über die guten Bedingungen für die Pferde überzeugen - großzügigen Stallungen, weiten Wiesen, liebevolle Pflege und gutes Futter.

Wiener Zentralfriedhof, Straße, Bäume rechts und links Bild: Olaf Luft
Wiener Zentralfriedhof,

Gemeinsam mit Walter und Frank (Frank Wulf Fiakerbetrieb) ging es zum Haupteingang  (Tor 3). Dort stand ihr Fiaker bereit und es ging los.

Wessen Gräber man da alles zu sehen bekommt, dafür gibt es ganze Internetseiten voll – soviel sei aber verraten, wie im Mozartmuseum war auch hier meine Frau gleich im Element – gefühlt alle berühmten Musiker der Welt aller Epochen sind hier „zu Hause“.

 Ein kleiner Tipp: Zu Fuß haben wir den alten jüdischen Friedhof (Tor 1) besucht – eine verwunschene Welt, zauberhaft.

Kurz: Der Zentralfriedhof liegt etwas draußen, wer hier war, kennt mehr als die meisten Wienbesucher – eine Empfehlung für den „zweiten“ Besuch in Wien.


Dies war Teil 1 eines 2-teiligen Familienexperiments durch Wien. Um mehr über dieses Abenteuer zu erfahren, lesen Sie hier Teil 2!

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